Darf ich kurz vorstellen?

 

Mein Team!

 

 

 

Zeiten, in denen ich (wir) lebe(n)

 

1975, das Jahr meiner Geburt. Wie sah es aus in „meiner“ Welt? Wie wuchs ich auf? Und wie pauschal kann man das auf alle Menschen in diesem Zeitraum beziehen?

 

Mein Leben hielt kein Studium der Politikwissenschaften, der Soziologie oder anderer Geisteswissenschaften für mich bereit. Was ich meine zu wissen und was ich glaube, lehrte mich das Leben, die Gesellschaft in der ich aufwuchs, aber auch meine Neugier und meine Empathie und die Fähigkeit über Zusammenhänge nachzudenken und diese im gegenseitigen Kontext betrachten zu können oder es wenigstens es zu versuchen. Leider hatte ich viele Jahre lang alle Hände voll mit anderen Dingen zu tun.

Heute, mit Anfang Vierzig, darf ich bereits auf ein spannendes Leben zurückblicken. Ein Leben mit Höhen und Tiefen. Ich denke, ich hatte das große Glück bereits bis heute „viele Leben“ gelebt haben zu dürfen.

Seit meiner frühesten Kindheit war ich sehr nachdenklich, auch wenn das nur selten bemerkt wurde. Aber auch das ist nur ein Indiz für die Umgebung, in der ich aufwuchs und an die ich mich nach Kräften anzupassen versuchte. Aber eins war fast mein ganzes Leben in mir: ich glaubte nicht alles, was man mir vorsetzte. Zu widersprüchlich waren viele Situationen. Ich wollte „verstehen“. Schon in der Kindheit und der Schulzeit war das ein wichtiger Punkt. Konnte ein Lehrer nicht „verständlich“, ja logisch erklären, dann blieb ich, nach deren Standards, unwissend oder auch ablehnend zurück. Das war ein großes Problem. Denn solche Menschen finden nur sehr schwer ihren Platz in einer Gesellschaft die sich Dogmen unhinterfragt unterwirft.

Aber ich stellte mir schon sehr früh Fragen - oft zu geschichtsbezogenen Themen und zu Politik.

Ich bin ein Kind der 2ten Nachkriegsgeneration. Somit trage ich, wie viele andere Menschen in Deutschland und ganz Europa, die Traumatisierungen der Großeltern in mir. Besonders in Deutschland, wo die Schuld eines ganzen Volkes nicht bzw. nur mangelhaft aufgearbeitet wurde. Mit dem Marshallplan als Antriebsmotor des Wirtschaftswunders, konnten wir Deutschen verdrängen was hinter uns lag. Die vielen traumatisierten Frauen und Männer wurden im Wiederaufbau Deutschlands und dem kurze Zeit später stattfindenden Wirtschaftswunder abgelenkt. So fiel in der breiten Öffentlichkeit schnell das Tuch des Vergessens über diese schreckliche Zeit. Deutschland konnte stolz sein auf das Geleistete. Wohlstand hielt Einzug.

 

Leider durfte ich nur meine Oma Mütterlicherseits erleben. Mein Opa verstarb einige Jahre vor meiner Geburt. Ihm fehlte ein Arm, der wohl im Russlandfeldzug abgeschossen wurde. Als Kriegsversehrter musste er dann seine Familie durchbringen.

Ich habe Vieles über ihn gehört. Dass er wohl ein guter Mensch war. Ein Sozialdemokrat. Gerecht und Gutmütig. Dabei aber eine starke Persönlichkeit, die zu seinen Überzeugungen stand. Dieser Haltung fiel dann nach Kriegsende auch sein Arbeitsplatz im Finanzamt zum Opfer. So wie mir berichtet wurde, weigerte er sich unter ehemaligen NS-Parteifunktionären zu arbeiten. So wurde er gekündigt und musste seine Familie als LKW-Fahrer, wohl gemerkt mit einem Arm, durch die Nachkriegszeit bringen. Eine unfassbare Ungerechtigkeit, die ich erst mit Ende Dreißig erfuhr.

Was hätte er wohl zu den heutigen Zeiten zu sagen? Wie würde er über die Kriegstreiberei denken, die uns immer mehr umgibt?

 

Ich stellte mir schon als kleines Kind eine Frage: wie war dieses ungeheuerliche Verbrechen an den Menschen nur möglich? Wie schafft man es, ein ganzes Volk zum Angriffskrieg zu bewegen? Seine Nachbarn zu überfallen? Menschen zu töten, Gewalt über sie zu bringen? Zu morden und zu vergewaltigen, zu rauben und zu unterdrücken?

 

Wie war es möglich, dass die Nachbarskinder, die über Jahre mit den eigenen Kindern spielten, die mit am Mittagstisch saßen, deren Eltern man als Freunde bezeichnete, plötzlich als Judensäue beschimpft wurden? Dass die unfassbare Defamierung und die ansteigende Aggression gegen die jüdische Bevölkerung einfach so passieren konnte? Und schließlich in der Reichskristallnacht gipfelte und spätestens ab da Menschen auf offener Straße zu Tode geprügelt wurden?

 

Wie war das möglich? Wie können Menschen sich gegenseitig nur solche Gräueltaten antun? Wie kann die Empathie nur so verloren gehen?

 

Wir lernten dann in der Schule und aus dem Wenigen, das in der Öffentlichkeit stattfand, dass die Nazi-Propaganda an allem Schuld war. Dass perfide ein System aus Lügen und Hetze in den öffentlichen Medien, Radio und Zeitungen, die Menschen „auf Kurs“ brachte. Man habe es ja nicht besser wissen können. Die Meinungsmache und Gehirnwäsche war so perfektioniert, das man geradezu wehrlos war. Dazu kamen wirtschaftliche Not durch die Weltwirtschaftskrise und das Trauma des Ersten Weltkrieges und der Versailler Verträge. All dies zusammen brachte die Katastrophe. Machte sie möglich. Es waren die Nazis! Schuldige gefunden!

Aber was war mit dem einzelnen Menschen? Ja! Ab der Machtergreifung am 30. Januar 1933 und der damit einhergehenden Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, wurde es zunehmend gefährlicher sich gegen die Nazis zu stellen. Bis hin zum Mord an denen, die widersprachen. Und niemand hat gewußt was wirklich passierte? Doch schon als Kind war mir klar: zigtausendfache Deportation, millionenfacher Mord geschieht nicht still. Nicht im Dunkeln. Das muss man gemerkt haben. Was war das, was die Menschen in diese Richtung trieb, das sie lähmte oder wegsehen ließ? Wie konnte das passieren?

 

All das verstand ich nicht...... Wie kann mein Freund zu meinem Feind werden, nur weil ein anderer Mensch mir sagt, es wäre so? Wie kann ich zusehen oder gar selbst mitprügeln, wenn ein wilder Mob auf offener Straße einen Menschen erschlägt? Wenn mich jemand aufhetzt:

Auszug aus der Sportpalastrede von Propaganda-Minister Göbbels „ .......Wollt ihr den totalen Krieg?........“

 

Wir waren und sind doch alles Menschen! All der Hass, all diese unfassbare Gewalt!

 

Jahre vergingen. Ich wurde erwachsen. Das Leben holte mich ein und so glitt ich in ein Leben eines „Bürgers“.  Ich schaute Nachrichten. Ganz früher las ich den Kölner Express, wie es Arbeiter eben tun. Aber auch mal den Kölner Stadtanzeiger. Mehr war nicht drin. Dann kam das Privatfernsehen. Nachrichten wurden verändert. Der Mief der Öffentlich-Rechtlichen verschwand. Nun gab es Auswahl. Und das politische Interesse sank weiter. Man lebt sein Leben, so wie es das Umfeld tut.

 

Groß wurde ich in der Gewissheit, der Westen ist gut! Der Osten, besonders der Russe, der ist dunkel und böse. Gut, dass wir die Amis haben. Bündnispartner der Nato. Da ist man wer. Technischer Fortschritt und Lebensfreude im Westen waren für mich um gefühlte Lichtjahre dem „Osten“ voraus. Was gab’s denn da? Trabbis, also bitte. Hier gab’s Golf GTI und BMW M3...... noch Fragen? Konsum in nie dagewesenem Maße.

Die Überlegenheit war klar. Und damit sank auch die Angst vor dem Russen.

Ich erinnere mich an Bilder in der (vermutlich) Tagesschau, wo man auf nächtlichen Autobahnen die Pershings durch Deutschland karrte. Ich war noch zu klein, um zu verstehen, was das eigentlich bedeutet.

 

Mein familiäres Umfeld habe ich nicht als politisch interessiert in Erinnerung. Eine für die Zeit der 70er, 80er und 90er wohl typische deutsche Arbeiterumgebung. Es ging Deutschland gut. Krieg war weit weg, trotz der vermeintlichen Gefahr aus Russland.

 

Ende der 80er dann die Sensation: der Zusammenbruch der DDR und kurz darauf des Warschauer Paktes. Friedensdividende! Der Kalte Krieg war endlich vorbei!

 

Bereits kurze Zeit später überfiel Saddam Hussein Kuwait und das war der Startschuss für den 2. Golfkrieg. Ich nahm an meiner ersten Mahnwache teil. Auf dem Hof des Gymnasiums Frechen. Wir saßen dort. Kerzen, Ruhe. Wir konnten verstehen, da sterben jetzt Menschen. Die politischen Zusammenhänge waren wohl nur wenigen klar. Damals war Saddam der Aggressor, dem es Einhalt zu gebieten galt. Kuwait musste befreit werden.

 

Ich wuchs auf in einer Zeit in der Journalisten einen tadellosen Ruf hatten. Sie berichteten differenziert und genau. Beispiele für diese Generation von Journalisten sind Frau Professor Doktor Gabriele Krone-Schmalz und Herr Peter Scholl-Latour. So war es auch mit den meisten Politikern. Es galt noch so etwas wie Ehre und Ehrlichkeit. Zum Wohle des Volkes. Politiker waren über viele Zweifel erhaben. Sie vertraten vielleicht nicht meine politischen Werte, aber es wurde auf Grundlage von Fakten diskutiert und gestritten. Manchmal sogar sehr heftig. Aber es waren ehrenhafte Frauen und Männer - so schien es mir.

Man vertraute, sowohl den Nachrichten als auch den Politikern, dass sie die Realität und die Wahrheit vertraten. So wuchs ich auf. Natürlich gab es bereits damals die üblichen Skandale, aber dennoch war es anders als heute.

 

Zwischen 1990 und 2014 liegt eine Zeit, die ich einfach mal mein Leben nenne. Höhen und Tiefen.

 

2001

11.09. Der Tag der die Welt veränderte.

Wie so viele Menschen weiß ich noch genau, wo ich war. Ein Freund rief mich an. Ich solle sofort N-TV anschalten. Amerika werde angegriffen. Wenige Minuten nach dem Einschalten krachte United-Airlines-Flug 175 in den Südturm des WTC. (WTC 2)

Ich war geschockt. Konnte nicht fassen, was ich da sah. Das war kein Zufall! Das müssen Attentate sein. Die Berichterstattung lief schnell in diese Richtung. Unfassbar! Live erlebte ich am Fernseher den Einsturz der 3 Türme mit. Ja, es waren eben 3 Türme. Ich wusste, da sterben unzählige Menschen vor den Augen der ganzen Welt.

Bis heute ein unfassbarer Tag. Ein schrecklicher Tag.

Wie dann auf die Vorgänge reagiert wurde, ist einigen bekannt. Aber die meisten Menschen wissen, dass es zur Jagd auf Ossama BinLaden kam. Dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge. Die Taliban in Afganistan waren das Ziel.

 

Viele wissen nicht, dass noch ein drittes Gebäude einstürzte: WTC 7, welches nicht von einem Flugzeug getroffen wurde. Und dennoch stürzte dieses Gebäude im freien Fall, senkrecht in sich zusammen. Nur ein Beispiel für die unzähligen Auffälligkeiten dieses Tages. Hier einen anderen Gedanken zuzulassen als den der offiziellen Version, hat beinahe traumatische Wirkung. Wenn das kein Anschlag war, ist der Rückschluss ungleich furchtbarer als die offizielle Version. Darum sperrte ich mich so lange genauer hinzuschauen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen das Menschen so skrupellos sein könnten. Aber dazu an anderer Stelle mehr.

Dr. Daniele Ganser zum Anschlag am 09.11.2001

( Die Vorträge von Dr. Daniele Ganser sind ausgesprochen sehenswert. Ich kann nur appellieren sich die Vorträge, die online zugänglich sind, anzuschauen. Besonders der Vortrag zur Medienkompetenz ist sehr empfehlenswert. )

 

Später wurde dann der Irak erneut angegriffen und Saddam Hussain getötet. Seither ist der Irak ein Pulverfass und völlig zerstört und durch Uranmunition verseucht. Diese Uranmunition wurde bis heute in vielen weiteren Ländern eingesetzt.

Depleted Uranium 1

Depleted Uranium 2

Wie wir heute wissen, war der Angriffskrieg gegen den Irak auf einem Konstrukt von verschiedenen Verschwörungstheorien und gezielten Falschinformationen, auch als Lügen bekannt, aufgebaut und gerechtfertigt worden.

Es folgten weitere Kriege, im „Neudeutschen“ auch als „bewaffnete Konflikte“ schöngeredet, mit deutscher Beteiligung.

 

Was viele jedoch nicht wissen ist, dass dieser Tag, der 11. September 2001, neben verschiedenen Kriegsschauplätzen auch eine Reihe von Gesetzesänderungen speziell in den USA mit sich brachte. Hierzu zählt z.B. der sogenannte Patriot Act der einen Einschnitt in die Bürgerrechte der US-Amerikaner darstellt und Auswirkungen auf die Datensicherheit vieler Bürger dieser Welt hat.

 

 Ich lebte mein Leben. In einer von mir immer mehr als unmenschlich wahrgenommenen Gesellschaft.

 

2014:

„Ukraine Krise“.

Was ist da los? Ich war sicher: Putin ist der Böse! All unsere Medien berichten schon so lange über diesen üblen Burschen. Wahlbetrüger. Ehemaliger Agent des Russischen Geheimdienstes, des Feindes. Das kann kein Guter sein.

 

Aber da waren Ungereimtheiten. Viele Fragen kamen erneut auf. Warum wird die Krim annektiert? Was hat es auf sich mit der Osterweiterung der Nato? Gab es ein Versprechen gegenüber Gorbatschow, sich nicht auszudehnen, wenn man (Russland) der Deutschen Wiedervereinigung zustimmt?

Wer hat auf dem Maidan demonstriert? Wer hat geschossen? Was ist dieses Assoziierungs-Abkommen? Und warum verkündet eine Frau Professor Doktor Krone- Schmalz, dass die Medien hätten wissen und verkünden müssen, dass dieses Abkommen die Ukraine zerreißt?

Video

 

Aufgrund der heute bekannten Faktenlage kann oder besser muss man von einem Regime-Change, einem gezielten Putsch, in der Ukraine sprechen.

 

Damals begab ich mich auf die Suche. Ich wollte mehr wissen über die Zusammenhänge.

Bald kamen weitere Themen hinzu. Generell versuchte ich mich mehr mit der gesamten Situation in Europa und weiten Teilen der Welt zu beschäftigen. Dieser Prozess begann schon einige Jahre zuvor, jedoch beschränkt auf wirtschaftliche und soziale Felder.

Bei meinen Recherchen zur Ukraine Krise und dem immer näher rückenden Krieg stieß ich auf die Mahnwachen für den Frieden. Und bald darauf auch auf die Vorwürfe, diese Bewegung sei von Neo-Rechten angeführt. Ich war hilflos und frustriert. Was passiert hier nur.

Wer sind diese Menschen, denen Antisemitismus und rechtes Gedankengut vorgeworfen werden? Immer aufwändiger wurde meine Suche nach Fakten. Wem kann man noch glauben? Wem Vertrauen? Was ist richtig und was ist falsch?

 

Auf Grund meiner Beziehung zu Griechenland und meinen Reisen seit 2013 dorthin, hatte ich bereits meine „Erfahrungen“ mit der Berichterstattung in unseren Medien zur Situation in und um Griechenland. Mir war also bereits bewusst, in unserer Medienlandschaft gibt es eine sehr merkwürdige Situation. Wie kann es sein, dass so einseitig und undifferenziert eine Seite vertreten und unterstützt wird, wenn doch faktisch klar ist, dass diese Seite unsinnige Entscheidungen trifft? Wenn Banken gerettet und der kleine Mensch zur Ader gelassen wird? Renommierte Ökonomen deutlich machen, dass der Sparkurs, den man den Griechen aufzwingt, das Land zerstört. Nebenbei wichtige Einnahmequellen und rentable Unternehmen an ausländische Investoren „verschachert“ werden. Alle Fakten zur Arbeit der sogenannten Troika nur den Schluss zulassen, dass sie Griechenland destabilisiert.

Was hat das mit dem Haus Europa zu tun? Mit Hilfe für Partner und Freunde? Und in Deutschland den Menschen in den Medien der „faule Grieche, der korrupte Grieche, der unverschämte Grieche“ verkauft wird. Wenn Fakten verdreht und aus dem Zusammenhang gerissen werden. Die Deutschen sollen den Griechen Milliarden geben? Nichts von Banken, deutschen Banken und Versicherungen, die diese Gelder in Wahrheit kassieren. Der „Grieche“ hat nichts davon! Und die, die das Land in diese Falle geführt haben, bleiben ungeschoren, können weiterhin auf ihre Millionen zugreifen und das süße Leben führen. Was ist da los?

 

Es gab einen Moment in dem mir klar wurde, hier stimmt etwas ganz und gar nicht! Aber was passiert hier? Wem nützt das? Was passiert in Brüssel? Was in Berlin? Das kann doch alles nicht wahr sein...... Ja, das war ein sehr schockierender Moment. Ich war mein Opa. Ich lebe in einer Zeit der Fehlinformation. In einer Zeit, in der eine undefinierte Elite die Welt regiert.

 

Aber warum bewegen sich die Deutschen nicht? Warum wird jeder der hier gegen den Kurs aus Brüssel, aus Washington und gegen den Kurs der Nato aufbegehrt defamiert?  Verschwörungstheoretiker! Putinversteher! Gutmensch! Wutbürger!

 

Seit wann lebe ich in einem Land in dem so unverfroren Menschen offen und gegen jede Faktenlage öffentlich an den Pranger gestellt werden? Wo Menschen sozial und ökonomisch regelrecht zerstört werden?

Zitat Max Uthoff: „Wer immer wieder dasselbe sagt, hat recht!“

 

Besonders hat mich die Situation innerhalb der Friedensbewegung getroffen. Man zerfleischt sich gegenseitig mit den übelsten Anschuldigungen und Diffamierungen. Ständig auf der Hatz, hinter jedem Wort neurechte Verschwörer zu entlarven. Altgediente Friedensaktivisten, die neue, frische Bewegungen im Keim ersticken mit ihren Anschuldigungen des Neo-Rechten, des Antisemitismus und der Verbreitung von "Verschwörungstheorien". Ein furchtbares Wort, eine fürchterliche Anklage in der heutigen Zeit. Verschwörungstheoretiker! Und schon ist man Gebrandmarkt.  

Menschen, die aufklären, die forschen und einfach nur die Namen derer nennen, die mitverantwortlich sind für die Situation in der Welt, werden ins Abseits gedrängt mit den o.g. Beschimpfungen. Jeder der sich dennoch auf Portalen von alternativen Medien informiert, läuft Gefahr ebenso ein Antisemit, ein Verschwörungstheoretiker zu sein, wie eben z.B. die Betreiber der Portale es sein sollen! So werden wir es nicht schaffen! So spielen wir denen in die Hände, die die Welt in Brand setzen.

Das kenne ich doch.......

Das hatten wir doch schon mal......

So ist es also gewesen.....

 

Aber wir! Wir sind doch besser informiert! Wir sind doch weiter in unserer Entwicklung! Weiter in dem Wissen, was Kriege sind! Weiter in der Fähigkeit der Empathie!

Mit wenigen Klicks kann sich (noch!) jeder die Fakten zusammensuchen! Mit ein wenig Medienkompetenz und Zeitaufwand findet man schnell heraus, wo die Wahrheit liegen könnte. Zumindest, dass das, was uns aufgetischt wird, eben auch nicht die Wahrheit widerspiegelt.

 

Stimmt das? Wo stehen wir heute?

 

Seit Jahren sehe ich eine Entwicklung in unserer Gesellschaft, die mich tief bewegt.

Gehe ich durch die Straßen, sehe ich in leere Gesichter, abgehetzt vom Leben. Eingefallene Konsumenten, heute tief in ihr Smartphone versunken - auf der Hatz zur schlechtbezahlten Arbeit (Über 20 % der Beschäftigten in Deutschland arbeiten im sogenannten Niedriglohnsektor/ Stand 2016) oder zum nächsten Großkonzern zum Einkaufen.

 

Ein massiver Abbau der Sozialsysteme in Deutschland. Die Zerstörung der Renten zugunsten der Versicherungsgesellschaften, die horrende Gewinne mit der Versorgungsnot der Menschen machen. Nachgewiesene Betrügereien bei Versicherungen und Banken, die aber nicht verfolgt werden. Chemiekonzerne, die die Natur und Menschen vergiften und in den Selbstmord treiben und ungeschoren davon kommen. Noch viel schlimmer, sie werden durch das Gesetz gestützt und unterstützt. Ihre Verbrechen gegen die Menschen und die Umwelt vorangetrieben. Großkonzerne wie Nestlé, die das Menschenrecht auf Trinkwasser kommerzialisieren und Menschenwürde mit Füssen treten.

Nahrungsmittelspekulationen an den Börsen, die tausende Menschen in den Hungertod schicken.

Steueroasen für Großkonzerne, die nicht geschlossen und zur Strafe gebracht werden, während der normale Bürger über offene und verdeckte Steuererhöhungen immer mehr zur Kasse gebeten wird.

(z.B. PayPal mit Sitz in Luxembourg).

Geschenke an die Energiekonzerne. Umweltzerstörung in unfassbaren Ausmaß!

Handelsabkommen wie TTIP zur „Verbesserung“ der Handelsbeziehungen, hinter verschlossenen Türen verhandelt! Und das, obwohl ausreichende Beispiele und Fakten vorhanden sind, dass es nur um die Beschneidung unserer Rechte geht. Dass es sich hier nur um Lobby-Verträge für Großkonzerne handelt, die den Wettbewerb und die Vielfalt auslöschen werden!

All das bleibt straffrei! 

Und die Politik? Wir wählen doch die Verantwortlichen! Wir sitzen vor unseren Fernsehern und regen uns am Stammtisch auf. Aber für eine Politik von der 80% der Menschen profitieren würden, kann man in diesem Land keine Mehrheit bekommen.

Wo stehen wir also? Wo stehe ich?

Aus diesem Grund begebe ich mich auf eine Reise. Zu Fuss. Mit Zelt. Was ich brauche, trage ich bei mir.

Aus Erfahrung weiß ich, wie gut es tut, so zu reisen. Auf geht’s:

 

 

- Eine hoch-sensible Reise -

 

Klingt komisch? Ist auch so!

Für mich persönlich! Im Bezug auf die Zeit, in der ich lebe! Im Bezug auf die Situation in Deutschland, in Europa und in der Welt!

 

Was das heißt? Vielleicht finde ich die beste Antwort auf eben dieser Reise. Wohin wird sie mich führen?

 

Mein erstes Ziel soll Ramstein sein. Ramstein Miesenbach! Unmittelbar an diese kleine Gemeinde grenzt der größte US-Militärflugplatz außerhalb der USA. Ramstein!

Der zentrale Ort für nahezu alle millitärischen Operationen der USA in Afrika und dem Nahen und Mittleren Osten. Von hier aus werden Soldaten, Frachtgüter und Waffen in die aktuellen und zukünftigen Kriegsgebiete verteilt. Außerdem steht hier das Air and Space Operation Center, welchem eine zentrale Rolle bei der Durchführung der durch Kampfdrohnen durchgeführten Angriffe und Tötungen in Afrika und im Nahen Osten zuzuweisen ist. 

 

Hier findet ab dem 10.06.2016 bis 12.06.2016 Aktionen der Kampagne Stopp Ramstein statt.

Ich möchte spätestens am 10.06. dort ankommen. Nicht wenig. Denn ich gehe dorthin. Zu Fuss, mit Zelt und Rucksack.

Mein Start: Von Aachen durch den Hürtgenwald. Den Wald, die Region, die im 2. Weltkrieg traurige Bekanntheit erlangte durch die Allerseelenschlacht. Die Schlacht im Hürtgenwald.

 

Was für ein Start für meine kleine „hochsensible Reise“......

 

Die Schlacht im Hürtgenwald ist in Deutschland kaum bekannt. In den USA hingegen sind Orte wie Vossenack oder Hürtgen gut bekannt. Hier, in der Nähe des Westwalls, der Siegfried –Linie, die bis heute zu erkennen ist, hier ereignete sich eine der verheerensten Schlachten des 2. Weltkrieges. Das Verdun in der Eifel.

Unterschiedliche Angaben zu den Opfern, deren Zahl wohl nie vollständig geklärt wird, liegen zu dieser Schlacht vor. Mindestens 20.000 tote US-Soldaten werden angegeben. 24.000 Tote auf Seiten der Wehrmacht. Andere Quellen sprechen von bis zu 80.000 Toten insgesamt, die diese Schlacht gefordert hat. Unfassbare Zahlen, die das Ausmaß des Schreckens nicht wiederzugeben vermögen, der sich zwischen dem 06. Oktober 1944 und dem 10 Februar 1945 hier ereignete.

 

Übernachten möchte ich auf meiner Reise im Freien, zumindest die meiste Zeit. Für schlechtes Wetter habe ich mein Zelt dabei. Aber hier, in diesem Wald, will ich nicht schlafen. In dieser Umgebung kann ich keine ruhige Nacht verbringen. Ein Teil der hohen Empathie, die nicht immer angenehm ist. Was ich hier aufnehme, ist zu überwältigend um Schlaf zu finden. Es ist eine tief beeindruckende, raue Landschaft mit der Lieblichkeit der Natur. Diese Landschaft ist wunderschön. Aber für mich ist es ein Wald des Todes.

 

So werde ich meine ersten Etappen entsprechend anpassen, denn durch diese Gegend zu laufen, an die Orte des Schreckens eines Krieges gelangen, das muss ich. Wo ich ein Lager für die Nacht finden werde, wird der Weg mit sich bringen.

 

 

 

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